Am 1. Oktober 1976 wurde die Galerie Netuschil als „Saalbau-Galerie - Galerie und Verlag“ in Darmstadt gegründet. Nach dem Studium der Kunstgeschichte in Berlin eröffnete Claus K. Netuschil die Galerie, die er gemeinsam mit seiner Frau Edith Kriz, nach zwei Standortwechseln, ab 2007 im „Baumhaus“ in der Schleiermacherstraße 8, unmittelbar neben dem Hessischen Landesmuseum in Darmstadt führt.

Rund 200 qm Ausstellungsfläche stehen für Wechselausstellungen zur Verfügung und auf ca. 160 qm Fläche finden Depot-, Bibliotheks-, Archiv- und Büroräume ihren Platz. Zudem ist in den Räumen der Galerie die „Dokumentationsstelle zum Darmstädter Expressionismus – Sammlung Claus K. Netuschil“ untergebracht.

Sehr beachtete Ausstellungen waren die dreiteilige Ausstellungsreihe zur zeitgenössischen Farbgraphik, die Ausstellung „Der Radiertisch“ und „Thema Schachtel“, die groß angelegte Folge der Ausstellungen anlässlich des 20- und 30jährigen Bestehens der Galerie zur zeitgenössische Malerei, zur Skulptur und zur Druckgraphik, die Retrospektiven und Wiederentdeckungen zum Werk des Expressionisten Ludwig Meidner und zum Darmstädter Expressionismus und die Ausstellung mit ausgewählter Druckgraphik des Katalanen Antoni Tàpies.

Die neuen, großzügigen Galerieräume in der Schleiermacherstraße wurden mit der Doppel-Ausstellung mit Arbeiten des Berliner Malers Hennig Kürschner und des Berliner Bildhauers Michael Schoenholtz eröffnet. Ausstellungen zu den Themen „Akt“, „Kopf“ und „Stadt / Land /  Fluss“ schlossen sich an. Weitere Themenausstellungen waren „Der gedeckte Tisch“, „Schwerelos – Raumgreifend und Immateriell“ (Plastik und Skulptur ohne Gewicht), „Kleinplastik“ und „Holzskulptur“. Parallel zur Kunstpreisträger-Ausstellung im benachbarten Hessischen Landesmuseum zeigte die Galerie eine Ausstellung mit Matthias Will und Gerd Winter, gemeinsam mit ihren Städel-Lehrern Michael Croissant und Hermann Nitsch.

Ein besonderes Projekt war der Raum- und Kunstinstallation des Hessischen Landesmuseums gewidmet: Der Berliner Zeichner Matthias Beckmann hielt in rund 150 Zeichnungen alle Räume des Museums fest, das unmittelbar danach (ab 1. Oktober 2007) wegen Renovierung und Umbau geschlossen wurde.

Mehrere Ausstellungen gaben Einblick in das Schaffen des Bildhauers Thomas Duttenhoefer, vor allem  zum Thema der antiken Mythologie. Mit 15 Positionen war die Kunststadt Aachen zu Gast; die Galerie zeigte Freiplastik-Ausstellungen im Schlosspark Kranichstein von E.R. Nele und Gotthelf Schlotter. Eine große Ausstellung beschäftigte sich mit „Gärten – Orte des Glücks“ und im Zusammenhang mit dem Großprojekt „Gesamtphänomen  Expressionismus“ zeigte die Galerie aus eigenen Beständen eine wichtige Ausstellung zum Darmstädter Expressionismus.

Rund 350 Ausstellungen geben einen kunstgeschichtlichen Blick auf das Profil der Galerie Netuschil.

Die Vermittlung der Kunst steht im Mittelpunkt der Galeriearbeit: Fast immer werden die Ausstellungen von Künstlergesprächen, Vorträgen, Lesungen und Führungen begleitet. Literatur und Musik erweitert das Spektrum über die bildende Kunst hinaus und lässt die Galerie Netuschil zu einem höchst lebendigen Ort der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst werden, der von einem großen Kreis an Kunstfreunden, Sammlern und interessierten Besuchern wahr genommen wird.

Claus K. Netuschil gründete 1984 die Vereinigung Kunst Archiv Darmstadt e.V., eine Dokumentationsstelle zur bildenden Kunst in Darmstadt, deren Vorsitzender er ist.