19.- 26. Februar 2021
Eigene Sammler-Vorliebe und Interesse an afrikanischen Artefakten führte dazu, dass unsere Galerie mehrfach, aus verschiedenen, z. T. altem Besitz, afrikanische Kunst angeboten hat. Um 1900 haben Avantgarde-Künstler, so auch der Jahrhundertkünstler Pablo Picasso intensiven Zugang zur Skulptur, vor allem zur Maskenkunst Afrikas gefunden, die ihr eigenes Werk beeinflusste und prägte. Die reduzierte Figürlichkeit eines stilisierten Porträts, wie der hier offerierten Initiations-Maske aus dem Kongo, stand, typisierend, für eines der zentralen Bilder der Moderne Pate: Picassos 1907 enstandenes Gemälde "Mademoiselle d'Avignon".
Christian Kruck gehört zu den herausragenden und eigenständigsten Lithografen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine, von ihm entwickelte, Technik der Steinmalerei, hat er Generationen von Städel-Schülern vermittelt. Die starkfarbigen druckgrafischen Blätter besitzen eine Anmutung von Original und damit einen hohen Original-Charakter. Seine oft großformatigen Lithografien druckt er, überwiegend in kleinen Auflagen, vom Solnhofener Schiefer.
Zu dem Künstler Franz Geyer (Geiger?) sind keine biografischen Daten überliefert, auch das Internet kann nicht weiterhelfen! Das feine romantische Blatt (Bleistift/Farbe), das mit 1820 datiert ist, beweist, die hohe zeichnerische Begabung des Künstlers. Es ist eine der zahlreichen originalen Illustrationen zu Goethes Faust und beschreibt den Moment, in dem Mephisto an Goethes Tür pocht, um ihm seinen gefährlichen Pakt schmackhaft zu machen.
Der Jahrhundertkünstler Joseph Beuys wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden! Er erweiterte den Kunstbegriff in neue Dimensionen und erlangte, vor allem mit seiner sozialen Plastik, Weltgeltung!
Die Aachener Künstlerin Eugenie Bongs-Beer studierte an der Düsseldorfer Akademie und schloss ihr Studium mit dem Meisterschülertitel in der Klasse Beuys ab. Der Künstlerin ist ein eindrucksvoll-sensibles, fast entmaterialisiertes Erinnerungsporträt gelungen, das bei aller Medienbewusstheit die Zartheit, Zerbrechlichkeit und Verletzlichkeit von Joseph Beuys zeigt.
Friedel Anderson führt uns vor, was Malerei heute noch sein kann und beruft sich dabei auf den Begriff der „Peinture“. Die Themen sind vielfältig: Bücherregeale, Interieurs, Landschaft und wie in dieser Arbeit: Stillleben. Nicht der Realismus bringt den Betrachter vor den Bildern von Friedel Anderson zum Staunen, sondern die ungeheure Qualität der Malerei, die aufgelöst-lockere Umsetzung und Strukturierung der Bildfläche aber zu allererst ist es die Handschriftlichkeit des Künstlers, dessen Werk wir in mehreren Ausstellungen zeigen durften.
Die farbintensive und energetische Malerei des Berliner Künstlers Henning Kürschner bewegt sich immer zwischen malerischer Abstraktion und poetischer Gegenständlichkeit: die Malerei selbst ist sein Thema!
Architektur ist das Thema Alfonso Mannellas. Seine Radierungen entstehen mit kalter Nagel und Winkelschleifer, teilweise collagiert und partiell mit Ölfarbe überarbeitet. Komplexe Baustellen, wie vor vielen Jahren in der neuen Mitte Berlins, interessieren den Künstler ebenso, wie industrielle Großanlagen und vor allem große Stadt-Panoramen und Straßenschluchten der Megastädter der Welt: New York und London, Berlin und Frankfurt, Beijing und Shanghai. Die Ebenen zwischen Innen und Außen verschieben sich in dem angebotene Blatt zu einem stimmungsvollen Straßenbild zwischen Stillleben und Architektur.
Ronald Franke ist ein Initiator der Natur, zwischen groß angelegtem Landschaftsbild und gebaut-gestaltetem Stadtprospekt. In mehreren Ausstellungen haben wir seine Stimmungsbilder gezeigt, für die er zum Teil vor Ort in Darmstadt plain-air gemalt hat. Kräftig-klare Wetterlage, bestimmende Staßenecke um de Darmstädter Stadtkirche herum. Mit kühnem Pinselstrich fängt er abstrahierend die architektonische Situation, unmittelbar erlebbar, ein.
Katharina Immekus, die in Leipzig lebt und arbeitet, lehrt, nach einer Professur an der dortigen Hochschule für Grafik und Buchkunst, seit 2015 Bildnerisches Gestalten an der TU-Darmstadt.
Die Dimension des Realistischen in ihrer Malerei konstrastriert sie, im wahrsten Sinne des Wortes, mit ihren zum Teil großformatigen schwarz-weißen Linolschnitten. Die Leichtigkeit und Elemente des Surrealen verbindet sie oft mit einem pointierten Einfall, wie im vorliegenden, so bezeichneten, Künstlerexemplar Ihres Linolschnittes "Domino".
Von der Landschaft ausgehend lässt Puck Steinbrecher abstrakt-stimmungshafte Bilder entstehen. Rein malerisch blickt der Betrachter in den Horizont der Landschaft die sich in Farben, Licht und Athmosphäre auflöst,
Menno Fahl verbindet in seiner plastischen Arbeit ausgeprägt-skulpturale Elemente mit Farbe, Malerei mit Raum! Fundstücke enthebt er ihrem Kontext und lässt in seinen Collagen berauschend schöne und neue Sinnzusammenhänge entstehen: Köpfe und Figuren, stilllebenhaft und abstrakt. Sein konsequentes und sehr eigenständiges Werk haben wir in mehreren Ausstellungs-Installationen in unserer Galerie gezeigt.
Reserviert
Sonja Weber gehört zu den herausragenden Textilkünstler/innen in Deutschland. Sie versteht sich als Malerin mit anderen Mitteln. Ihre Bilder aus Kette und Schuss verändern sich im Nah- und Fernblick des Betrachters. Das Bildmotiv – in den neuen Bildern sind es arktische Eislandschaften, Waldinneres und Bewegungsabläufe – ist auf weite Sicht realistisch erkennbar, während der Nahblick die aufgelöste Struktur des Jacquardgewebes zeigt und zum abstrakten Bildausschnitt wird.
Dieter Otto Berschinski ist ein Meister des Farbholzschnitts sehr eigener Prägung! Von einer Platte druckt er in mehreren Druckvorgängen Farbe über Farbe in verlorener Form übereinander. Hieroglyphen und figurative Elemente setzt er ein um die Urgeschichten der Menschheit zu erzählen!
Das angebotene, intensive Blatt in einer winzig kleinen Auflage von drei Exemplaren, ist ein kleineres Format. Seine Holzschnitte erreichen oft überdimensionierte Formate - bis zu zwei mal drei Meter!
Max Ackermann ist der große Meister der Abstraktion, dessen Lehrer Adolf Hölzel ihm 1912 Theorien der "absoluten" Malerei vermittelte, die ihn nachhaltig prägten. Das vorliegende, seltene Blatt, eine Aquatinta-Radierung, könnte in den Jahren nach 1920 entstanden sein, als er für kurze Zeit mit dem Tänzer und Choreografen Rudolf von Laban auf dem Monte Verità zusammenarbeitete. Differenziert und kompositorisch rythmisiert stellt er tanzende, hingelagerte und Musik-spielende Figuren in antiken Gewändern dar.
Je für Euro 180,-
Beim Erwerb beider Blätter reduziert sich der Preis auf Euro 340,-
Der Künstler, Philosoph und Kunsthistoriker Jürgen Partenheimer arbeitet facettenreich und in verschiedensten Techniken. Neben installativer Skulptur, Keramik, Malerei, Zeichnung u.v.m. enstand auch ein druckgrafisches Werk. Seine Arbeiten bewegen sich zwischen Abstraktion und assoziativ-dinglicher Figuration. In diesem Angeboten bieten wir zwei abstrakt-expressive Farblinolschnitte an, die einer Folge von sechs Blättern entstand. Partenheimers Werk hat früh internationale Anerkennung gefunden und wird seit 1972 auf allen Erdteilen ausgestellt.
Charlotte Prinz studierte bis 1936 in Erfurt und Breslau Gestaltungslehre, von 1951 bis 1954 an der Werkkunstschule Darmstadt bei Hanns Hoffman-Lederer und 1954/55 an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Willi Baumeister und Max Bense. Ihre abstrakt-poetischen Bilder enstanden als Monotypien, Collagen, Mischtechniken, Stickerei und Öl auf Leinwand. In der vorliegenden kleinen, für ihre Arbeit sehr typischen Bildtafel von 1973, mischt sie Farbe mit Sand und erreicht so eine Reliefwirkung.
Else Meyer studierte schon in Berlin und später in Köln bei dem Expressionisten Ludwig Meidner, den sie, im Entstehungsjahr der angebotenen Radierung, 1927, heiratete. Während Ludwig Meidner 1952 zurück nach Deutschland ging und seine letzten drei Lebensjahre in Darmstadt verbrachte, blieb sie bis zu ihrem Tod in London. Zu Lebzeiten blieb ihr Werk weitestgehend unbekannt. Der Dargestellte, Alfred Döblin, der zu den führenden Interlektuellen der Weimarer Republik gehörte, war zugleich Arzt und Schriftsteller. Im locker-aufgelöst radiertem Strich gelingt Else Meidner ein sehr einfühlsames Porträt von großer Seltenheit.
Thomas Huber setzt sich ironisch und kritisch mit dem Thema "Bild im Bild" und der Situation "Vor der Kunst" auseinander und propagiert, augenzwinkernd, in der vorliegenden, aufwendig gedruckten Farbserigrafie, "das Ende der Malerei". Illusionistisch malt der Künstler einen Maler, der ein Bild malt, in dem er ein Bild abbildet, das gerade seinen Schöpfer erschlagen hat! Hubers Themen kreisen um den Begriff des Bildes und um die Korrespondenz zwischen Gesellschaft und Betrachter, um Bildherstellung und Vermarktung.
Georg Hüters skulpturale Arbeiten sind verortet zwischen solidem Steinmetz-Handwerk und der Schülerschaft an der experimentellsten Hochschule in Deutschland, dem Städel, zwischen Menschenbild und Abstraktion. Für seine Arbeiten, die in den letzten 30 Jahren enstanden sind, setzt Hüter den Werkstoff Lava-Gestein, Basalt, ein. Mitte der 1980er Jahre entstanden während einer höchst produktiven Arbeits-Phase eine Reihe figurativer Kleinplastiken in Bronze, in denen er seine Verehrung für die Künstler der klassischen Moderne, nicht verleugnet!
Die strenge Figuration, die Reduktion und Abstraktion der Form und die Stilisierung des Körperlichen sind kennzeichnende Merkmale der Skulptur "Mutter und Kind".
Gloria Brand schichtet, faltet, bemalt und collagiert unterschiedliche Papiermaterialien zu reliefhafter, ungegenständlicher Räumlichkeit. Die einzelnen Bildschichten, reduziert oder farb- und formintensiv, wie die angebotene Papier-Assemblage, laden zu einem ästhetisch-sinnlichen Seherlebnis ein. Die Arbeiten von Gloria Brand stehen überzeugend in einem aktuellen Bezugsgeflecht konkreter Gegenwartskunst.
E.R. Neles Werk vertreten wir seit vielen Jahren. In großen Ausstellungen haben wir immer die neuen und neuesten Arbeiten der künstlerisch-überbordenden und in vielen Techniken arbeitenden Künstlerin gezeigt! Kopf, Herz, Objekt, Figur, Schmuck, Abstraktion, sind ihre Themen und Bereiche, die sie in Stahl, Draht, Kunststoff, Bronze, Gold und edlen Steinen in Skulpturen und intallativ umsetzt.
Heiteres Spiel der Antike: Apoll folgt Daphne und die Götter retten sie vor dem Zugriff des übermütigen Gottes des Lichts und verwandeln sie in einen Lorbeerbaum! Blau, die Farbe des Absoluten, sucht die gefaltete Stahl-Doppelfigur in der Verästelung des stilisierten Blattwerkes die Anbindung an den Götterhimmel.
Der Zeichner, Konzept- und Computerkünstler Manfred Stumpf, der bei Thomas Bayrle, Thomas Haacke und Bazon Brock studierte, ist seit 1995 Professor für Zeichnen an der HfG in Offenbach am Main. Im vorliegenden Blatt thematisiert er ein biblisches Thema auf eindrucksvoll-suggestive Weise. Sein bevorzugtes Gestaltungsmittel ist ein feines, präzises Lineament, das er in allen Techniken, von der Tusche bis zur Computerzeichnung einsetzt.
Rudi Weiss ist ein Realist, ein Landschafter und Architekturgestalter, der die Welt in Farbe auflöst, malerisch schichtet und überlagert. Landschaftsausschnitte, wie in dem angebotenen Bild, werden zu romantisch ungegenständlichen und atmosphärischen Garten- und Naturstücken. Die breite Palette zwischen Farbaspekten und unendlichen Grauwerten, kontrastieren und führen zum abstrakten Bild mit realistischer Fernwirkung.
Walter Stöhrer gehört, als Grieshaber-Schüler, neben Horst Antes und Dieter Krieg zu den prägenden Künstlern der 60er, 70er und 80er Jahre. Mit seiner intensiv-gestischen, figurativ-abstrakten Malerei und der gleichrangigen Druckgrafik vertritt er die "Neue Figuration" in Deutschland. Er integriert Schrift und Text in seine Bilder und verbildlicht damit kongenial Literatur seiner Zeit.
Der Bildhauer, Kunsthistoriker, und Philosoph Oliver Czarnetta eröffnet uns den Blick ins Innere unseres Triebwerks: der Kopf. Aus jeder Perspektive lassen sich Fragmente erfassen die, von einer glatten Silhouette umschlossen, expressiv mit dem umgebenen Raum korrespondieren.
Sigrid Nienstedt hat mit ihren flächig-farbstarken Bildern, deren Inhalte bei genauerem hinsehen höchst kleinteilig und gegenstandsbezogen sind, eine unverwechselbare eigene Sprache gefunden. Sie gehört seit langem zum Stamm der Galeriekünstler.