24. bis 31. März 2022
Die vielfältige Bildhauerin E. R. Nele experimentiert zwischen Design, Schmuck, Skulptur, Installation, Zeichnung, Collage und Großplastik, mit Form und Farbe, mit Material und Technik. Das angebotene Blatt, ein absolutes Unikat, ist ein Brandprägedruck in Kombination mit einer Collage. Das besonders weiche, volumige Papier nimmt die Prägung auf und wird durch die doppelte Lage gleichsam zum Relief.
Die Reduziertheit und Eleganz asiatischer Gefäße und Keramik ist auf dem Original-Tusche-/Aquarellblatt von Hans Peter Taro Miyabe zu bewundern, der mit nur 37 Jahren starb. Ihm gelingt es die, für die asiatische Kunst auf den Punkt gebrachte, Linie der Gefäßformen bildnerisch zu verwirklichen. In Tokio geboren studierte der Künstler bei Nitsch, Bayerle, Croissant und Kruck an der Städelschule in Frankfurt/Main. Es entstanden druckgrafische Arbeiten, Holzschnitte und Farblithografien, sowie malerisch fein-empfundene Aquarelle und Tuschearbeiten.
Die handpolierte, gold-glänzende Bronzearbeit von Bruno Feger gehört thematisch zu den charakteristischen Werken des Künstlers: Hagebutten, Kirschen, Ähren, Blüten – seine skulpturalen Arbeiten sind gedachte Stillleben in raumgreifendem Format. Seriell bestückt er auch große Außenflächen, Parks und Grünanlagen oder nimmt Bezug zu einem architektonischen Geschehen.
In dieser Woche bieten wir ein farbüberzeugendes kleinformatiges Tafelbild von Gerd Winter an, dem eine vielschichtiger Dialog der Farben und Strukturen innewohnt.
Wolf Hoppe, 1920 in Darmstadt geboren, gelernter Bühnenbildner, gehörte für ein knappes Jahrzehnt, von 1955 bis 1965, mit seinen feurig-lodernden Bildern, neben Peter Steinforth, Etzel Klomsdorff, Bruno Erdmann und H. O. Müller-Erbach zur Avantgarde in Darmstadt. Sein eindrucksvoller, großformatiger, unbetitelter Holzschnitt steht zwischen Architektur und Figuration, zwischen Abstraktion und kristalliner Struktur. Hoppe arbeitete kaum druckgrafisch. Mit dem vorliegenden Blatt ist ihm ein großer Wurf gelungen. Die kleine Auflage ist begrenzt auf 6 Exemplare.
Unser Wochenangebot gilt einer skurrilen Zeichnung eines der wichtigsten Mitbegründer der Neuen Wilden, dem 1953 geborenen, österreichischen Maler und Grafiker Siegfried Anzinger. Die Farbstift-Zeichnung lebt aus einem spontanen schnellen Strich doppelt geführter Stifte und vermittelt eine spielerische Leichtigkeit und Unmittelbarkeit. Anzinger beschreibt das schöne Motiv des Malvorgangs selbst: Der Künstler vor der Leinwand!
Dieses druckgrafische Blatt ist ein eindrucksvoller, zweifarbiger Farbholzschnitt des, in Darmstadt geborenen, Malers und Grafikers Willem Grimm. Seit den 1930er Jahren spielte Grimm eine zentrale Rolle im Hamburger Kunstleben, vor allem auch als eine Lehrerpersönlichkeit, die, neben Horst Janssen, so unterschiedliche, später sehr bekannte Künstler unterrichtete, wie Paul Wunderlich, Loriot (Victor von Bülow) und Hanne Darboven. Vor allem ist er bekannt geworden mit seinen Fastnachts- und Rummelpottfiguren. Zu diesem Themenkreis gehört unser angebotenes Blatt.
Es sind nicht die Masken Coronas, sondern die des venezianischen Karnevals, aber auch die haben es im Ursprung mit Tod und Pest zu tun. Die souverän ins Blatt gesetzte Figur, farbenfroh gewandet, strahlt Leben aus: Die Szenerie mit einem architektonischen Arkadengang ist meisterlich in der vorliegenden mehrfarbigen Aquatinta-Radierung inszeniert! Das thematisch interessante Blatt ist nur ein Beispiel aus unserem reichen Schlotter-Bestand.
Porträt, Figur, Interieur, Landschaft und Architektur thematisiert Kai Savelsberg auf verbindende Weise. Hinter seiner Technikbezeichnung "Mischtechnik" verbirgt sich pure Malerei, intensiv-gestische Bearbeitung des Malgrunds, Kratzungen und Collagierung mit Foto, Textilem, Papier und anderen Materialien. Auch wenn sich seine Bilder häufig in der "Grauzone" bewegen, wirken sie lebhaft, strukturell und fast farbig.
Unser Max Ackermann-Angebot ist bereits das zweite druckgrafische Blatt des Künstlers innerhalb unserer wöchentlichen Offerten! Während die frühe Radierung aus den 20er Jahren den künstlerischen Beginn markiert, erzählt die vorliegende Serigrafie von der starken Farbabstraktion Max Ackermanns, zu der er durch seinen Lehrer Adolf Hölzel, dem deutschen Erfinder der ungegenständlichen Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts, fand. Im Dialog verbindet Max Ackermann strukturierte Farbflächen mit spielerischem Lineament.
Der Jahrhundertkünstler Joseph Beuys wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden! Er erweiterte den Kunstbegriff in neue Dimensionen und erlangte, vor allem mit seiner sozialen Plastik, Weltgeltung!
Die Aachener Künstlerin Eugenie Bongs-Beer studierte an der Düsseldorfer Akademie und schloss ihr Studium mit dem Meisterschülertitel in der Klasse Beuys ab. Der Künstlerin ist ein eindrucksvoll-sensibles, fast entmaterialisiertes Erinnerungsporträt gelungen, das bei aller Medienbewusstheit die Zartheit, Zerbrechlichkeit und Verletzlichkeit von Joseph Beuys zeigt.
Die farbintensive und energetische Malerei des Berliner Künstlers Henning Kürschner bewegt sich immer zwischen malerischer Abstraktion und poetischer Gegenständlichkeit: die Malerei selbst ist sein Thema!
Ronald Franke ist ein Initiator der Natur, zwischen groß angelegtem Landschaftsbild und gebaut-gestaltetem Stadtprospekt. In mehreren Ausstellungen haben wir seine Stimmungsbilder gezeigt, für die er zum Teil vor Ort in Darmstadt plain-air gemalt hat. Kräftig-klare Wetterlage, bestimmende Staßenecke um de Darmstädter Stadtkirche herum. Mit kühnem Pinselstrich fängt er abstrahierend die architektonische Situation, unmittelbar erlebbar, ein.
Katharina Immekus, die in Leipzig lebt und arbeitet, lehrt, nach einer Professur an der dortigen Hochschule für Grafik und Buchkunst, seit 2015 Bildnerisches Gestalten an der TU-Darmstadt.
Die Dimension des Realistischen in ihrer Malerei konstrastriert sie, im wahrsten Sinne des Wortes, mit ihren zum Teil großformatigen schwarz-weißen Linolschnitten. Die Leichtigkeit und Elemente des Surrealen verbindet sie oft mit einem pointierten Einfall, wie im vorliegenden, so bezeichneten, Künstlerexemplar Ihres Linolschnittes "Domino".
Von der Landschaft ausgehend lässt Puck Steinbrecher abstrakt-stimmungshafte Bilder entstehen. Rein malerisch blickt der Betrachter in den Horizont der Landschaft die sich in Farben, Licht und Athmosphäre auflöst,
Menno Fahl verbindet in seiner plastischen Arbeit ausgeprägt-skulpturale Elemente mit Farbe, Malerei mit Raum! Fundstücke enthebt er ihrem Kontext und lässt in seinen Collagen berauschend schöne und neue Sinnzusammenhänge entstehen: Köpfe und Figuren, stilllebenhaft und abstrakt. Sein konsequentes und sehr eigenständiges Werk haben wir in mehreren Ausstellungs-Installationen in unserer Galerie gezeigt.
Reserviert
Sonja Weber gehört zu den herausragenden Textilkünstler/innen in Deutschland. Sie versteht sich als Malerin mit anderen Mitteln. Ihre Bilder aus Kette und Schuss verändern sich im Nah- und Fernblick des Betrachters. Das Bildmotiv – in den neuen Bildern sind es arktische Eislandschaften, Waldinneres und Bewegungsabläufe – ist auf weite Sicht realistisch erkennbar, während der Nahblick die aufgelöste Struktur des Jacquardgewebes zeigt und zum abstrakten Bildausschnitt wird.
Dieter Otto Berschinski ist ein Meister des Farbholzschnitts sehr eigener Prägung! Von einer Platte druckt er in mehreren Druckvorgängen Farbe über Farbe in verlorener Form übereinander. Hieroglyphen und figurative Elemente setzt er ein um die Urgeschichten der Menschheit zu erzählen!
Das angebotene, intensive Blatt in einer winzig kleinen Auflage von drei Exemplaren, ist ein kleineres Format. Seine Holzschnitte erreichen oft überdimensionierte Formate - bis zu zwei mal drei Meter!
Charlotte Prinz studierte bis 1936 in Erfurt und Breslau Gestaltungslehre, von 1951 bis 1954 an der Werkkunstschule Darmstadt bei Hanns Hoffman-Lederer und 1954/55 an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Willi Baumeister und Max Bense. Ihre abstrakt-poetischen Bilder enstanden als Monotypien, Collagen, Mischtechniken, Stickerei und Öl auf Leinwand. In der vorliegenden kleinen, für ihre Arbeit sehr typischen Bildtafel von 1973, mischt sie Farbe mit Sand und erreicht so eine Reliefwirkung.
Thomas Huber setzt sich ironisch und kritisch mit dem Thema "Bild im Bild" und der Situation "Vor der Kunst" auseinander und propagiert, augenzwinkernd, in der vorliegenden, aufwendig gedruckten Farbserigrafie, "das Ende der Malerei". Illusionistisch malt der Künstler einen Maler, der ein Bild malt, in dem er ein Bild abbildet, das gerade seinen Schöpfer erschlagen hat! Hubers Themen kreisen um den Begriff des Bildes und um die Korrespondenz zwischen Gesellschaft und Betrachter, um Bildherstellung und Vermarktung.
Georg Hüters skulpturale Arbeiten sind verortet zwischen solidem Steinmetz-Handwerk und der Schülerschaft an der experimentellsten Hochschule in Deutschland, dem Städel, zwischen Menschenbild und Abstraktion. Für seine Arbeiten, die in den letzten 30 Jahren enstanden sind, setzt Hüter den Werkstoff Lava-Gestein, Basalt, ein. Mitte der 1980er Jahre entstanden während einer höchst produktiven Arbeits-Phase eine Reihe figurativer Kleinplastiken in Bronze, in denen er seine Verehrung für die Künstler der klassischen Moderne, nicht verleugnet!
Die strenge Figuration, die Reduktion und Abstraktion der Form und die Stilisierung des Körperlichen sind kennzeichnende Merkmale der Skulptur "Mutter und Kind".
Gloria Brand schichtet, faltet, bemalt und collagiert unterschiedliche Papiermaterialien zu reliefhafter, ungegenständlicher Räumlichkeit. Die einzelnen Bildschichten, reduziert oder farb- und formintensiv, wie die angebotene Papier-Assemblage, laden zu einem ästhetisch-sinnlichen Seherlebnis ein. Die Arbeiten von Gloria Brand stehen überzeugend in einem aktuellen Bezugsgeflecht konkreter Gegenwartskunst.
E.R. Neles Werk vertreten wir seit vielen Jahren. In großen Ausstellungen haben wir immer die neuen und neuesten Arbeiten der künstlerisch-überbordenden und in vielen Techniken arbeitenden Künstlerin gezeigt! Kopf, Herz, Objekt, Figur, Schmuck, Abstraktion, sind ihre Themen und Bereiche, die sie in Stahl, Draht, Kunststoff, Bronze, Gold und edlen Steinen in Skulpturen und intallativ umsetzt.
Heiteres Spiel der Antike: Apoll folgt Daphne und die Götter retten sie vor dem Zugriff des übermütigen Gottes des Lichts und verwandeln sie in einen Lorbeerbaum! Blau, die Farbe des Absoluten, sucht die gefaltete Stahl-Doppelfigur in der Verästelung des stilisierten Blattwerkes die Anbindung an den Götterhimmel.
Der Zeichner, Konzept- und Computerkünstler Manfred Stumpf, der bei Thomas Bayrle, Thomas Haacke und Bazon Brock studierte, ist seit 1995 Professor für Zeichnen an der HfG in Offenbach am Main. Im vorliegenden Blatt thematisiert er ein biblisches Thema auf eindrucksvoll-suggestive Weise. Sein bevorzugtes Gestaltungsmittel ist ein feines, präzises Lineament, das er in allen Techniken, von der Tusche bis zur Computerzeichnung einsetzt.
Rudi Weiss ist ein Realist, ein Landschafter und Architekturgestalter, der die Welt in Farbe auflöst, malerisch schichtet und überlagert. Landschaftsausschnitte, wie in dem angebotenen Bild, werden zu romantisch ungegenständlichen und atmosphärischen Garten- und Naturstücken. Die breite Palette zwischen Farbaspekten und unendlichen Grauwerten, kontrastieren und führen zum abstrakten Bild mit realistischer Fernwirkung.
Walter Stöhrer gehört, als Grieshaber-Schüler, neben Horst Antes und Dieter Krieg zu den prägenden Künstlern der 60er, 70er und 80er Jahre. Mit seiner intensiv-gestischen, figurativ-abstrakten Malerei und der gleichrangigen Druckgrafik vertritt er die "Neue Figuration" in Deutschland. Er integriert Schrift und Text in seine Bilder und verbildlicht damit kongenial Literatur seiner Zeit.
Der Bildhauer, Kunsthistoriker, und Philosoph Oliver Czarnetta eröffnet uns den Blick ins Innere unseres Triebwerks: der Kopf. Aus jeder Perspektive lassen sich Fragmente erfassen die, von einer glatten Silhouette umschlossen, expressiv mit dem umgebenen Raum korrespondieren.
Sigrid Nienstedt hat mit ihren flächig-farbstarken Bildern, deren Inhalte bei genauerem hinsehen höchst kleinteilig und gegenstandsbezogen sind, eine unverwechselbare eigene Sprache gefunden. Sie gehört seit langem zum Stamm der Galeriekünstler.