9. bis 16. Mai 2023
Karl-Heinz Krause, dessen Werk wir vor rund 4 Jahrzehnten mehrfach gezeigt haben, ist, als einer der letzten Schüler Richard Scheibes, ein Klassiker der figurativen Bildhauerei. Sein „Hockender Knabe“ verkörpert den Innenbegriff seiner Vision von Figur. Nach dem Kunststudium, 1947 bis 1952, an der Hochschule für Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee bei Heinrich Ilgenfritz und der Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg, u.a. bei Maximilian Debus und Oskar Bangemann, arbeitet Krause freischaffend als Bildhauer und verwirklicht zahlreiche Aufträge, Großplastiken und Reliefs, im öffentlichen Raum, so in Berlin, Neu Delhi, Wien, Mainz, Paris u.a. 1959 erhält Krause den Georg-Kolbe-Preis der Stadt Berlin. Es folgen nationale und internationale Ausstellungen und Beteiligungen, so wie an der 6. Biennale für Skulptur in Antwerpen. 1971 übersiedelt der Künstler nach Mainz, wo er bis zu seinem Tod 2019 lebt und arbeitet.
Schon die Wahl seiner Materialien macht deutlich, dass sich Carlo Broschewitz nicht festlegen lassen will: Neben installativen Projekten, arbeitet er in Porzellan und Keramik, in Holz, Stein und Bronze! Immer und überall findet er eigene Wege und Identitäten. Verspielt sind seine Keramiken, lustvoll, Gefäße die zu Blüten werden, andere, die sich als GefährtInnen ausgeben. Gegenwärtig ist Keramik sein Arbeitsschwerpunkt. Seine Porzellane, die er zum größten Teil farbig fasst, haben Witz, Ironie und höhere Bedeutung.
Barbara Muhr gibt ihrer vorgestellten Bildidee erst im Entstehen Gestalt. Im Prozess ihres großzügig-spontanen Farbauftrags, verdichtet sie Porträts zu fast fotografisch konkreten, sehr individuellen Bildnissen, die immer ihre hohe malerische Qualität behalten. Der spontan abstrakt-anmutende Pinselstrich und die bewusst gesetzten Farbflächen stehen dazu in eklatantem Kontrast. Neben Ölfarbe und Acryl setzt sie das Medium der Collage ein und erweitert damit das technische Vokabular ihrer Bild-Erfindung!
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Reinhard Springer hat 1979-85 an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden bei Gerhard Kettner, Ursula Rzodeczko und Günter Tiedecken studiert, schloss 1985 mit dem Diplom ab und erhielt in den Folgejahren zahlreiche Grafikpreise im In- und Ausland. Es entstehen vorrangig Tiefdrucke, Mischtechniken und Zeichnungen auf Papier. Zahlreiche Studienreisen schulen seinen Blick und prägen die Sensibilität seiner Bildideen, Themenfolgen und Zyklen: ein Realismus romantischer Natur, vor allem Akte mit expressiver Linie und seit jüngerer Zeit abstrahierte Landschaften. Seit 1992 ist Reinhard Springer Mitglied im Neuen Sächsischen Kunstverein e.V. Seine Arbeiten befinden sich in zahlreichen öffentlichen Sammlungen. Der Künstler ist seit 2010 Lehrbeauftragter an der Evangelischen Hochschule Moritzburg und lebt und arbeitet in Dresden.
Das Blatt von Heinrich Zernin zeigt eine dörfliche Straßenszene in Ober-Beerbach. Ein gelungener Blick über die Häuser in die weite Landschaft hinein, atmosphärisch, perspektivisch, Tal-abwärts führend, alter Fachwerk-Baubestand: Landschaftliches Leben in der Weimarer Zeit der 20er Jahre! Es ist ein sensationelles Blatt, topografisch interessant, feinste Aquarell-Qualität: Ein Kabinett-Stück.
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Dieter Otto Berschinski studierte in Dresden an der Hochschule für Bildende Kunst bei Gottfried Bammes, später, 1975-79, an der Städelschule in Frankfurt a.M. bei Johannes Schreiter und Christian Kruck. Er nutzt die druckgrafische Technik des Farbholzschnitts in der besonderen Ausprägung der verlorenen Form. Dabei geht es ihm nie um Auflage, sondern um das künstlerische Medium aus Ausdrucksträger und die Schaffung eines absoluten Unikats!
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Hermann Teuber (1894-1985) wurde von den Beuys-Freunden Gebrüder van der Grinten hoch geschätzt und in ihrem Museum Schloss Moyland, wo ihre Sammlung einen Platz gefunden hat, sind viele Arbeiten dieses Künstlers zu sehen. 1894 in Dresden geboren, starb er 91-jährig, 1985, in München. Er studierte in Dresden und Berlin, Hans Meid war einer seiner Lehrer , Karl Hofer der andere. Zu seinen Mitschülern gehörte Ernst Wilhelm Nay. Er gehörte zur Ateliergemeinschaft Klosterstraße in Berlin um Käthe Kollwitz, Hermann Blumenthal und Werner Heldt. Im dritten Reich geriet Teuber er in Konflikt mit den Nationalsozialisten; seine Malerei wurde als entartete Kunst beschlagnahmt. Mit seiner Kunst erntete er frühzeitig große Anerkennung und erhielt zahlreiche Preise. Von 1950 bis 1960 vermittelte er sein Wissen und sein Können als Professor für Druckgrafik in Berlin an die junge Generation weiter.Reduziert in der Darstellung und dennoch dicht komponiert, zeigt das Blatt die drei Orte der Existenz der Möwen: Land, Wasser und Himmel. Es erinnert an Meeresstrände, an lautes Möwengeschrei, und fischige Seeluft: Muscheln, Algen und Fischgetier.
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Gottfried Salzmann wurde 1943 in Saalfelden bei Salzburg geboren und ist ein international hochgeschätzter Meister des Aquarells und der farbigen Druckgrafik. Während und nach seines Studiums an der Akademie für bildende Künste in Wien bei Sergius Pauser und Max Welcher, bereist er immer wieder die großen Städte der Welt, London, Paris, New York – fasziniert von der konzentrierten Fülle der Metropolen, die er zu auf nie gesehene Weise zu Papier bringt. Seine kleinteiligen und detaillierten Arbeiten zum Thema Großstadt setzten im Genre des Aquarells einen neuen Standard. Der Künstler kombiniert in seinen Arbeitsprozessen Mischtechniken, Fotografie, Collage und Druckgrafik. In den 1960er Jahren besuchte er Paris und übersiedelte 1972 endgültig in die französische Hauptstadt, wo er neben seinem künstlerischen Schaffen später eine Professur an der École nationale des beaux-arts Paris inne hatte und wo er bis heute lebt und arbeitet.
Neben stilllebenhaften seriellen Bildergeschichten ist die Fotografin Sigrid Awizio auf Spur des Atems der Städte dieser Welt: Frankfurt, Los Angeles, Chicago, Tokio, Venedig, Paris und New York. Die Künstlerin fängt die Metropolen mit dem Weitwinkelobjektiv ein und lässt die Stadt zum Erdball werden. Die optische Verzerrung der runden Linse verlebendigt die Architektur, löst die statische Strenge auf und gibt einen „globalen“ Blick auf die Stadt New York City.
In diesem Angebot bieten wir Ihnen eine Eisenskulptur des im Dezember vergangenen Jahres verstorbenen, für die aktuelle Skulptur der vergangenen 2/3 Jahrzehnte so wichtigen Bildhauers Werner Pokorny (1949 Mosbach - 2022 Ettlingen)an. Viele Jahre war er Professor an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und gab sein Wissen der jungen Generationen weiter. Pokorny hat in reduzierten Hausformen sein Lebensthema gefunden, dem er in Holz oder Metall, Stahl oder Bronze, Gestalt gegeben hat! Unsere Arbeit, die wir anbieten, ist bedeutend, weil sie vieles schon so früh – die Eisenskulptur ist von 1988 – was Pokorny später ausformuliert hat, vereint: Die aufwärts-strebende Bewegung, die „Deutung“ durch den Pfeil und als Bekrönung das Motiv des Hauses, der Behausung!
1959 in Bad Säckingen geboren, gehört er zu den herausragenden Bildhauern der jüngeren Generation. Nach einer Lehre als Steinbildhauer studierte er bei Alfred Hrdlicka an der Stuttgarter Kunstakademie und bei Rolf Szymanski an der UDK in Berlin. Beide prägten Markus Daum nachhaltig. Er schuf ein eigenwilliges, kraftvolles Werk – Daums Werkstoff ist überwiegend Eisen. Parallel zur Bildhauerei entstehen zeichnerische und grafische Werke, wie die angebotene Farbradierung, die ein stilisiertes Paar darstellt. Jenseits aller Konkretion des Figürlichen ist dabei ein zweifarbiges abstraktes Blatt von hoher Intimität entstanden. Es gehört zu einer Folge von Paar-Ausstellungen, die in der Galerie zur Verfügung stehen und die wir Ihnen gerne zeigen! Markus Daum hat seine Skulpturen in zahllosen Ausstellungen gezeigt und erhielt viele Kunstpreise, Auszeichnungen und Stipendien!
Preis pro Blatt
Die Berliner Künstlerin Nicole Nickel, deren Arbeiten wir vor zwei Jahren in einer Einzelausstellung gezeigt haben, baut, konstruiert, entwirft, schneidet, collagiert, zeichnet, druckt und kombiniert unterschiedliche Techniken miteinander. Ihr Thema ist der gestaltete Raum im Sinne von Architekturvisionen. Ihr Interesse gilt der Tektonik, die sie im Gleichgewicht von freier Kunst und vorgestellter, ahnbarer Architektur hält. Ihr künstlerischer Anspruch ist vor allem die ästhetische (nicht verwirklichbare) Konstruktion von gebauten und umbauten Raums, als Herausforderung an die bildende Kunst. Überzeugend gelingt Nicole Nickel in ihren Objekten die Transformation von der zweiten in die dritte Dimension. Gern zeigen wir Ihnen die Wandobjekte der Künstlerin.
Hoppe, 1920 in Darmstadt geboren, studierte an der Staatsschule für Kunst und Handwerk in Mainz und am Städel in Frankfurt/M Malerei und arbeitete in schwieriger Zeit, ab 1938, als Bühnenbildner am Hessischen Landestheater. Nach fünfjähriger Kriegszeit war er, bis 1948, wieder als Bühnenbildner am Hessischen Landestheater in der Orangerie tätig, später arbeitete er an den Bühnen in Freiburg/Breisgau und Mainz. Radikal beendete er seine angewandte Tätigkeit und widmete sich nach einer strengen Klausur konsequent, bis zu seinem Tod 1992 in Darmstadt, der freien Malerei.
Mit seinen abstrakt-kristallinen Bildern, von klarer groß gesehener Konzeption, vor allem mit seinen „Roten Bildern“ der Jahre um 1960, gehörte er neben Peter Steinforth, Etzel Klomsdorff, Bruno Erdmann und Peter Thoms, zu den wichtigsten jungen Vertretern und Neuerern der Darmstädter Kunst nach 1945! In unserem Bestand haben wir zentrale Bilder aus dem Gesamtwerk Wolf Hoppes, wie „Die Nacht III“ von 1963, das wir in unserem Wochenangebot anbieten.
Das Blatt ist aus der Serie "Lines of beauty – in 66 Figuren", zu der ein großer Katalog im Lubok Verlag Leipzig erschienen ist. Seit 2003 entwickelt sich das Werk von Margarete Lindau von Aspekten des Illustrativen zu freien, gestisch-bewegten Copydrawings, die sie teilweise in Buchform seriell zusammenfasst. Bildergeschichten entstehen oder mehrteilige Arbeiten in farbigen und schwarz-weißen, aufwändig gedruckten, Linolschnitten, Radierungen und Lithografien. William Hogarths (1697-1764) Primat von der Schönheit der Linie (oder wie der Titel in der deutschen Übersetzung heißt: „Zergliederung der Schönheit“/Analysis of beauty) steht beziehungsreich im Zentrum des Schaffens von Margarete Lindau. Sie spürt, 250 Jahre nach Hogarth, der Schönheit der Linie nach und ist mit der Fragestellung in der Gegenwart des Jahres 2022 angekommen.
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Unser heutiges Angebot ist eine souverän auf die Platte gebracht Ätzradierung eines Ausnahmekünstlers, der als Jude, nach seiner Emigration und einer entbehrungsreichen Zeit in London, in Marxheim lebte und seine drei letzten Lebensjahre in Darmstadt verbrachte. Der Zeichner Ludwig Meidner schuf eruptive Blätter, die ihn in die vorderste Reihe der Zeichner der Welt, neben Ingres und Menzel, stellt. Ebenso war er ein überzeugender Maler von Großstadtbildern und Porträts und er leistete Außergewöhnliches als Druckgrafiker, vor allem in der Radierung. Meidner kam 1906 als Modezeichner nach Berlin und fand für sein künstlerisches Tun wunderbare Modelle, so auch Tanja, die er oft porträtierte. Zusammen mit seinem gesamten Nachlass hatte er auch dieses Blatt im Gepäck, als er nach England emigrierte und 1952/53 wieder zurück nach Deutschland kam. Wir können Ihnen zahlreichen Radierungen, Zeichnungen und Ölbilder von Meidner zeigen und freuen uns auf Ihr Interesse.
Thylmann ist eine faszinierende Künstlerpersönlichkeit, zwischen Impressionismus, Jugendstil und Expressionismus. In einem knappen Jahrzehnt schuf er ein vielschichtiges Werk, das Bestand hat und die Zeitläufte überdauern wird. Thylmann ist Allgemeingut geworden, als Zeichner und Graphiker, als Dichter im Umkreis des Dichters Stefan George, als kongenialer Buch-Künstler, für dessen Illustrationen zur Weltliteratur der Romantik, Kurt Wolf in seinem Verlag eine eigene Reihe einrichtete. Thylmann schuf in einem knappen Jahrzehnt ein besonderes und großes grafisches Werk. Geheimrat Friedrich Back richtete ihm um 1910 ein eigenes Kabinett im Hessischen Landesmuseum ein!
Thylmann ist eine faszinierende Künstlerpersönlichkeit, zwischen Impressionismus, Jugendstil und Expressionismus. In einem knappen Jahrzehnt schuf er ein vielschichtiges Werk, das Bestand hat und die Zeitläufte überdauern wird. Thylmann ist Allgemeingut geworden, als Zeichner und Graphiker, als Dichter im Umkreis des Dichters Stefan George, als kongenialer Buch-Künstler, für dessen Illustrationen zur Weltliteratur der Romantik, Kurt Wolf in seinem Verlag eine eigene Reihe einrichtete. Thylmann schuf in einem knappen Jahrzehnt ein besonderes und großes grafisches Werk. Geheimrat Friedrich Back richtete ihm um 1910 ein eigenes Kabinett im Hessischen Landesmuseum ein!
Thylmann ist eine faszinierende Künstlerpersönlichkeit, zwischen Impressionismus, Jugendstil und Expressionismus. In einem knappen Jahrzehnt schuf er ein vielschichtiges Werk, das Bestand hat und die Zeitläufte überdauern wird. Thylmann ist Allgemeingut geworden, als Zeichner und Graphiker, als Dichter im Umkreis des Dichters Stefan George, als kongenialer Buch-Künstler, für dessen Illustrationen zur Weltliteratur der Romantik, Kurt Wolf in seinem Verlag eine eigene Reihe einrichtete. Thylmann schuf in einem knappen Jahrzehnt ein besonderes und großes grafisches Werk. Geheimrat Friedrich Back richtete ihm um 1910 ein eigenes Kabinett im Hessischen Landesmuseum ein!
Thylmann ist eine faszinierende Künstlerpersönlichkeit, zwischen Impressionismus, Jugendstil und Expressionismus. In einem knappen Jahrzehnt schuf er ein vielschichtiges Werk, das Bestand hat und die Zeitläufte überdauern wird. Thylmann ist Allgemeingut geworden, als Zeichner und Graphiker, als Dichter im Umkreis des Dichters Stefan George, als kongenialer Buch-Künstler, für dessen Illustrationen zur Weltliteratur der Romantik, Kurt Wolf in seinem Verlag eine eigene Reihe einrichtete. Thylmann schuf in einem knappen Jahrzehnt ein besonderes und großes grafisches Werk. Geheimrat Friedrich Back richtete ihm um 1910 ein eigenes Kabinett im Hessischen Landesmuseum ein!
In unserem heutigen Angebot geht es um das Bildnis des Jahrhundertkünstlers Joseph Beuys (1921 Krefeld – 1986 Düsseldorf), der mit seinem Werk und seinen theoretischen Äußerungen, seinen Statements und Interviews, die Kunst um 1960/70 kräftig durcheinandergewirbelt hat. Der Schöpfer Ottmar Hörl sieht sich weniger als Bildhauer, eher als Künstler aus einer Konzeption heraus! Dazu gehört das Prinzip der Serie, die oftmals ungebundene, höhere Auflage, aber auch der Einsatz des Materials: Kunststoff. Der „graue Kopf“ erinnert durch die „blinden“ Augen an antike Bildnisse. Das Statuarisch-Unbewegliche wird konterkariert durch den Hut, ein Markenzeichen des Künstlers.
Wir bieten ein herausragendes, farbintensives Bild des Malers Axel Thieme an, mit dem er, unter dem Pseudonym „Timothy O’Reilly“, seriell, abstrakte Formenelemente im freien Spiel der Balance miteinander kombiniert: Grundmuster des Mathematischen oder Naturwissenschaftlichen. Jeder Schatten und jede noch so fein gemalte Farbbewegung des Bildes ist in seiner Dreidimensionalität nicht auf digitalem Weg entstanden. Durch reine Malerei gelingt es Axel Thieme souverän einen Bildinhalt illusionistisch zu vermitteln. Das Bild strahlt und behauptet sich an der Wand!
gesamtes Mappenwerk
mit 7 Originalgrafiken:
890 €
Der Maler und Grafiker Leo Leonhard war ein Meister der Radierkunst: Seine eindrucksvoll-feinen grafischen Blätter tragen eine hohe Qualität. In seiner Arbeit beschäftigte er sich immer wieder mit Themen der Literatur und Dichtung, des Theaters und der Geschichte. Der Künstler war ab 1969 Mitglied der Darmstädter Sezession und mehrmals Preiträger der Internationalen Grafik-Biennale. Vor über 40 Jahren hat Leonhard für uns in sieben farbig-gedruckten Radierungen bildnerisch gleichsam die Geschichte der Mathildenhöhe nacherzählt. Wir haben einige Einzelblätter und auch noch wenige Exemplare des gesamten Mappenwerkes, das 1980 im Verlag der Saalbaugalerie erschienen ist.
Sieben signierte und nummerierte Original-Farbradierungen von Leo Leonhard, mit Texten zur Mathildenhöhe und jedem einzelnen Motiv von Dr. Hans-Günther Sperlich
100 Exemplare, erschienen im Verlag der Saalbau-Galerie Darmstadt, 1980
Roswitha von Blumenthal gehört zu den frühen abstrakten Künstlerinnen in Darmstadt, die sich kaum neben Peter Steinforth, H. O. Müller-Erbach, Wolf Hoppe, Bruno Erdmann und Etzel Klomsdorff behaupten konnte. Gemeinsam mit ihren Mann, dem Bildhauer Walter Naß, gehörte sie mitten in die Kunstszene der 1950er/60er Jahre. Wir konnten eines der wenigen, kraftvoll-informellen Arbeiten, Öl auf Papier, um 1960 entstanden, erwerben.
Aus unserem riesigen Fundus bieten wir Ihnen ein herausragendes Blatt des wichtigen informellen Malers und Druckgrafikers Fred Thieler an, der von 1946 bis 1950 an der Münchner Akademie der Bildenden Künste studierte. Thieler, der zur Gruppe „ZEN 49“ gehörte, lebte von 1951 bis 1953 in Paris im prägenden Künstlerumkreis von Serge Poliakoff, Hans Hartung und Pierre Soulages. Von 1959 bis 1981 lehrte er als Professor für Malerei an der Hochschule für bildende Künste in Berlin. 1978 wurde er, neben vielen anderen Mitgliedschaften, Mitglied der Darmstädter Sezession! Fred Thieler war in den 1950er und 1960er Jahren an der Biennale in Venedig und an den documenten II und III beteiligt. Neben der gestischen Malerei, vor allem in rot-blau Farbklängen, entstand ein großes druckgrafisches Werk. Das vorliegende Blatt ist eine eindrucksvolle Arbeit, die dem Frühwerk zugerechnet werden muss.
Die vielfältige Bildhauerin E. R. Nele experimentiert zwischen Design, Schmuck, Skulptur, Installation, Zeichnung, Collage und Großplastik, mit Form und Farbe, mit Material und Technik. Das angebotene Blatt, ein absolutes Unikat, ist ein Brandprägedruck in Kombination mit einer Collage. Das besonders weiche, volumige Papier nimmt die Prägung auf und wird durch die doppelte Lage gleichsam zum Relief.
Die Reduziertheit und Eleganz asiatischer Gefäße und Keramik ist auf dem Original-Tusche-/Aquarellblatt von Hans Peter Taro Miyabe zu bewundern, der mit nur 37 Jahren starb. Ihm gelingt es die, für die asiatische Kunst auf den Punkt gebrachte, Linie der Gefäßformen bildnerisch zu verwirklichen. In Tokio geboren studierte der Künstler bei Nitsch, Bayerle, Croissant und Kruck an der Städelschule in Frankfurt/Main. Es entstanden druckgrafische Arbeiten, Holzschnitte und Farblithografien, sowie malerisch fein-empfundene Aquarelle und Tuschearbeiten.
In dieser Woche bieten wir ein farbüberzeugendes kleinformatiges Tafelbild von Gerd Winter an, dem eine vielschichtiger Dialog der Farben und Strukturen innewohnt.
Wolf Hoppe, 1920 in Darmstadt geboren, gelernter Bühnenbildner, gehörte für ein knappes Jahrzehnt, von 1955 bis 1965, mit seinen feurig-lodernden Bildern, neben Peter Steinforth, Etzel Klomsdorff, Bruno Erdmann und H. O. Müller-Erbach zur Avantgarde in Darmstadt. Sein eindrucksvoller, großformatiger, unbetitelter Holzschnitt steht zwischen Architektur und Figuration, zwischen Abstraktion und kristalliner Struktur. Hoppe arbeitete kaum druckgrafisch. Mit dem vorliegenden Blatt ist ihm ein großer Wurf gelungen. Die kleine Auflage ist begrenzt auf 6 Exemplare.
Unser Wochenangebot gilt einer skurrilen Zeichnung eines der wichtigsten Mitbegründer der Neuen Wilden, dem 1953 geborenen, österreichischen Maler und Grafiker Siegfried Anzinger. Die Farbstift-Zeichnung lebt aus einem spontanen schnellen Strich doppelt geführter Stifte und vermittelt eine spielerische Leichtigkeit und Unmittelbarkeit. Anzinger beschreibt das schöne Motiv des Malvorgangs selbst: Der Künstler vor der Leinwand!
Es sind nicht die Masken Coronas, sondern die des venezianischen Karnevals, aber auch die haben es im Ursprung mit Tod und Pest zu tun. Die souverän ins Blatt gesetzte Figur, farbenfroh gewandet, strahlt Leben aus: Die Szenerie mit einem architektonischen Arkadengang ist meisterlich in der vorliegenden mehrfarbigen Aquatinta-Radierung inszeniert! Das thematisch interessante Blatt ist nur ein Beispiel aus unserem reichen Schlotter-Bestand.
Porträt, Figur, Interieur, Landschaft und Architektur thematisiert Kai Savelsberg auf verbindende Weise. Hinter seiner Technikbezeichnung "Mischtechnik" verbirgt sich pure Malerei, intensiv-gestische Bearbeitung des Malgrunds, Kratzungen und Collagierung mit Foto, Textilem, Papier und anderen Materialien. Auch wenn sich seine Bilder häufig in der "Grauzone" bewegen, wirken sie lebhaft, strukturell und fast farbig.
Unser Max Ackermann-Angebot ist bereits das zweite druckgrafische Blatt des Künstlers innerhalb unserer wöchentlichen Offerten! Während die frühe Radierung aus den 20er Jahren den künstlerischen Beginn markiert, erzählt die vorliegende Serigrafie von der starken Farbabstraktion Max Ackermanns, zu der er durch seinen Lehrer Adolf Hölzel, dem deutschen Erfinder der ungegenständlichen Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts, fand. Im Dialog verbindet Max Ackermann strukturierte Farbflächen mit spielerischem Lineament.
Der Jahrhundertkünstler Joseph Beuys wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden! Er erweiterte den Kunstbegriff in neue Dimensionen und erlangte, vor allem mit seiner sozialen Plastik, Weltgeltung!
Die Aachener Künstlerin Eugenie Bongs-Beer studierte an der Düsseldorfer Akademie und schloss ihr Studium mit dem Meisterschülertitel in der Klasse Beuys ab. Der Künstlerin ist ein eindrucksvoll-sensibles, fast entmaterialisiertes Erinnerungsporträt gelungen, das bei aller Medienbewusstheit die Zartheit, Zerbrechlichkeit und Verletzlichkeit von Joseph Beuys zeigt.
Die farbintensive und energetische Malerei des Berliner Künstlers Henning Kürschner bewegt sich immer zwischen malerischer Abstraktion und poetischer Gegenständlichkeit: die Malerei selbst ist sein Thema!
Ronald Franke ist ein Initiator der Natur, zwischen groß angelegtem Landschaftsbild und gebaut-gestaltetem Stadtprospekt. In mehreren Ausstellungen haben wir seine Stimmungsbilder gezeigt, für die er zum Teil vor Ort in Darmstadt plain-air gemalt hat. Kräftig-klare Wetterlage, bestimmende Staßenecke um de Darmstädter Stadtkirche herum. Mit kühnem Pinselstrich fängt er abstrahierend die architektonische Situation, unmittelbar erlebbar, ein.
Katharina Immekus, die in Leipzig lebt und arbeitet, lehrt, nach einer Professur an der dortigen Hochschule für Grafik und Buchkunst, seit 2015 Bildnerisches Gestalten an der TU-Darmstadt.
Die Dimension des Realistischen in ihrer Malerei konstrastriert sie, im wahrsten Sinne des Wortes, mit ihren zum Teil großformatigen schwarz-weißen Linolschnitten. Die Leichtigkeit und Elemente des Surrealen verbindet sie oft mit einem pointierten Einfall, wie im vorliegenden, so bezeichneten, Künstlerexemplar Ihres Linolschnittes "Domino".
Von der Landschaft ausgehend lässt Puck Steinbrecher abstrakt-stimmungshafte Bilder entstehen. Rein malerisch blickt der Betrachter in den Horizont der Landschaft die sich in Farben, Licht und Athmosphäre auflöst,
Menno Fahl verbindet in seiner plastischen Arbeit ausgeprägt-skulpturale Elemente mit Farbe, Malerei mit Raum! Fundstücke enthebt er ihrem Kontext und lässt in seinen Collagen berauschend schöne und neue Sinnzusammenhänge entstehen: Köpfe und Figuren, stilllebenhaft und abstrakt. Sein konsequentes und sehr eigenständiges Werk haben wir in mehreren Ausstellungs-Installationen in unserer Galerie gezeigt.
Reserviert
Sonja Weber gehört zu den herausragenden Textilkünstler/innen in Deutschland. Sie versteht sich als Malerin mit anderen Mitteln. Ihre Bilder aus Kette und Schuss verändern sich im Nah- und Fernblick des Betrachters. Das Bildmotiv – in den neuen Bildern sind es arktische Eislandschaften, Waldinneres und Bewegungsabläufe – ist auf weite Sicht realistisch erkennbar, während der Nahblick die aufgelöste Struktur des Jacquardgewebes zeigt und zum abstrakten Bildausschnitt wird.
Dieter Otto Berschinski ist ein Meister des Farbholzschnitts sehr eigener Prägung! Von einer Platte druckt er in mehreren Druckvorgängen Farbe über Farbe in verlorener Form übereinander. Hieroglyphen und figurative Elemente setzt er ein um die Urgeschichten der Menschheit zu erzählen!
Das angebotene, intensive Blatt in einer winzig kleinen Auflage von drei Exemplaren, ist ein kleineres Format. Seine Holzschnitte erreichen oft überdimensionierte Formate - bis zu zwei mal drei Meter!
Charlotte Prinz studierte bis 1936 in Erfurt und Breslau Gestaltungslehre, von 1951 bis 1954 an der Werkkunstschule Darmstadt bei Hanns Hoffman-Lederer und 1954/55 an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Willi Baumeister und Max Bense. Ihre abstrakt-poetischen Bilder enstanden als Monotypien, Collagen, Mischtechniken, Stickerei und Öl auf Leinwand. In der vorliegenden kleinen, für ihre Arbeit sehr typischen Bildtafel von 1973, mischt sie Farbe mit Sand und erreicht so eine Reliefwirkung.
Thomas Huber setzt sich ironisch und kritisch mit dem Thema "Bild im Bild" und der Situation "Vor der Kunst" auseinander und propagiert, augenzwinkernd, in der vorliegenden, aufwendig gedruckten Farbserigrafie, "das Ende der Malerei". Illusionistisch malt der Künstler einen Maler, der ein Bild malt, in dem er ein Bild abbildet, das gerade seinen Schöpfer erschlagen hat! Hubers Themen kreisen um den Begriff des Bildes und um die Korrespondenz zwischen Gesellschaft und Betrachter, um Bildherstellung und Vermarktung.
Georg Hüters skulpturale Arbeiten sind verortet zwischen solidem Steinmetz-Handwerk und der Schülerschaft an der experimentellsten Hochschule in Deutschland, dem Städel, zwischen Menschenbild und Abstraktion. Für seine Arbeiten, die in den letzten 30 Jahren enstanden sind, setzt Hüter den Werkstoff Lava-Gestein, Basalt, ein. Mitte der 1980er Jahre entstanden während einer höchst produktiven Arbeits-Phase eine Reihe figurativer Kleinplastiken in Bronze, in denen er seine Verehrung für die Künstler der klassischen Moderne, nicht verleugnet!
Die strenge Figuration, die Reduktion und Abstraktion der Form und die Stilisierung des Körperlichen sind kennzeichnende Merkmale der Skulptur "Mutter und Kind".
Gloria Brand schichtet, faltet, bemalt und collagiert unterschiedliche Papiermaterialien zu reliefhafter, ungegenständlicher Räumlichkeit. Die einzelnen Bildschichten, reduziert oder farb- und formintensiv, wie die angebotene Papier-Assemblage, laden zu einem ästhetisch-sinnlichen Seherlebnis ein. Die Arbeiten von Gloria Brand stehen überzeugend in einem aktuellen Bezugsgeflecht konkreter Gegenwartskunst.
Der Zeichner, Konzept- und Computerkünstler Manfred Stumpf, der bei Thomas Bayrle, Thomas Haacke und Bazon Brock studierte, ist seit 1995 Professor für Zeichnen an der HfG in Offenbach am Main. Im vorliegenden Blatt thematisiert er ein biblisches Thema auf eindrucksvoll-suggestive Weise. Sein bevorzugtes Gestaltungsmittel ist ein feines, präzises Lineament, das er in allen Techniken, von der Tusche bis zur Computerzeichnung einsetzt.
Rudi Weiss ist ein Realist, ein Landschafter und Architekturgestalter, der die Welt in Farbe auflöst, malerisch schichtet und überlagert. Landschaftsausschnitte, wie in dem angebotenen Bild, werden zu romantisch ungegenständlichen und atmosphärischen Garten- und Naturstücken. Die breite Palette zwischen Farbaspekten und unendlichen Grauwerten, kontrastieren und führen zum abstrakten Bild mit realistischer Fernwirkung.
Walter Stöhrer gehört, als Grieshaber-Schüler, neben Horst Antes und Dieter Krieg zu den prägenden Künstlern der 60er, 70er und 80er Jahre. Mit seiner intensiv-gestischen, figurativ-abstrakten Malerei und der gleichrangigen Druckgrafik vertritt er die "Neue Figuration" in Deutschland. Er integriert Schrift und Text in seine Bilder und verbildlicht damit kongenial Literatur seiner Zeit.
Der Bildhauer, Kunsthistoriker, und Philosoph Oliver Czarnetta eröffnet uns den Blick ins Innere unseres Triebwerks: der Kopf. Aus jeder Perspektive lassen sich Fragmente erfassen die, von einer glatten Silhouette umschlossen, expressiv mit dem umgebenen Raum korrespondieren.